
Die Artemisia-Pflanze
Bei Artemisia Annua handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die im Sommer zu einem mannshohen Busch heranwächst und in unseren Breitengraden gut gedeiht. Sie gehört zur Pflanzengattung Artemisia, welche ca. 250 bis 500 Arten umfasst. Andere Arten der Gattung Artemisia sind z. B. Beifuß (Artemisia vulgaris), Wermut (Artemisia absinthium), Edelraute (Artemisia abrotanum) oder Stabwurz (Artemisia scoparia).
Inhaltsstoffe von Artemisia Annua
Die Art Artemisia Annua ist sehr gut erforscht. Bis heute konnten 245 verschiedene Wirkstoffe isoliert und nachgewiesen werden. Neben dem bekanntesten Inhaltsstoff, dem Artemisinin, sind das z. B. zahlreiche entzündungshemmende Polyphenole. Artemisia Annua ist in der chinesischen Volksmedizin schon seit 2000 Jahren bekannt.
And the winner is … Artemisia!
Der Nobelpreis ist eine der höchsten Auszeichnungen der Wissenschaft und eine Ehre für jede Forscherin und jeden Forscher. Im Jahr 2015 ging der Nobelpreis für Medizin an Artemisia! Zumindest indirekt … Erhalten hat den Preis die 84-jährige Chinesin Youyou Tu für ihre Entdeckung des Wirkstoffs Artemisinin in der Artemisia-Pflanze. Als damals gängige Malaria-Medikamente Ende der 1960er Jahre ihre Wirksamkeit verloren, weil der Malaria-Erreger zunehmend resistent wurde, wandte sich Frau Tu der traditionellen chinesischen Medizin zu und suchte dort nach Alternativen. So stieß sie auf Artemisia Annua und extrahierte daraus den Wirkstoff Artemisinin. Dieser wird seither in Medikamenten verwendet und hat die Sterblichkeit von Malariapatienten deutlich verringert.
Artemisia bei Malaria
Die Wirksamkeit von Artemisia Annua gegen Malaria ist weltweit belegt durch Hunderttausende, die allein durch diesen Pflanzenextrakt von Malaria geheilt worden sind. Dank Artemisia Annua kann der ärmsten Bevölkerung in Afrika, welche sich teure Medikamente nicht leisten kann, wirksam geholfen werden.
Unterdessen ist der Hauptwirkstoff der Pflanze, das Artemisinin, als Malariamittel patentiert und wird vor allem in China und Indien hergestellt. Es gilt als eines der besten Malaria-Medikamente überhaupt, aber wie bei allen Monosubstanzen sind auch hier schon Resistenzen aufgetreten.
Weniger Resistenzen bei Einnahme der gesamten Pflanze
Setzt man hingegen den Pflanzenextrakt ein, ist eine Resistenzbildung sehr viel weniger wahrscheinlich, weil die Pflanze noch 9 weitere gegen Malaria wirksame Substanzen enthält. Gegen einen einzelnen Wirkstoff (= Monosubstanz) kann sich der Malaria-Erreger (ein bestimmtes Plasmodium) vielleicht noch zur Wehr setzen und eine Resistenz entwickeln.
Sieht sich der Erreger jedoch gleich mit einer ganzen Salve von Wirkstoffen konfrontiert, ist dies für ihn ungleich schwieriger. Leider arbeitet die Pharmaindustrie fast ausschließlich mit Monosubstanzen, darum sind schon diverse früher gute Malariamittel heute fast wirkungslos. Es besteht die Gefahr, dass es mit Artemisinin ähnlich herauskommt.
Bis heute sind beim Einsatz der ganzen Pflanze weltweit keine Resistenzen aufgetreten. Es ist darum wichtig, bei Malaria den Pflanzenextrakt und nicht nur ein Medikament einzusetzen. Die klinische Heilungsrate bei Malaria liegt bei 90–95 %. Es ist aber wichtig zu wissen, dass es in einigen Gebieten von Afrika (z. B. Uganda) inzwischen sehr widerstandsfähige Erreger gibt und deshalb empfohlen wird, die Artemisia-Therapie nach Verlassen des Malaria-Gebietes noch für einige Zeit weiterzuführen (mehr dazu unter Dosierung).
Wirkmechanismus von Artemisinin
Wie aber wirkt Artemisia gegen den Malaria-Erreger? Viele Wirkmechanismen sind noch unbekannt, mindestens einer ist aber bekannt. Und dieser ist äußerst bemerkenswert. So enthält Artemisia Annua ein chemisch stabiles Peroxid, was es nach den chemischen Grundregeln gar nicht geben kann, in Gottes Schöpfung aber schon. Plasmodien (oder übrigens auch Krebszellen) enthalten 10-20 mehr Eisenionen im Vergleich zu normalen Zellen. Kommt das Peroxid mit diesem Eisen in Kontakt, zerfällt es in zwei aggressive freie Radikale. Diese schädigen betroffene Zellen entscheidend, sodass diese absterben.
Artemisia bei Krebs
Bei der Anwendung von Artemisia Annua bei Malariapatienten sind weitere Beobachtungen gemacht worden. Unter diesen Malariakranken gab es Menschen, die noch an anderen schweren Krankheiten wie Krebs oder AIDS gelitten haben.
Erstaunlicherweise haben sich auch diese Krankheiten unter der Behandlung mit Artemisia Annua deutlich gebessert. Auf der Website der US national library of medicine (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed) sind 497 Studien allgemeiner Art und 51 Studien über Artemisia Annua zum Thema Krebs aufgeführt. Selbst das pharmafreundliche größte Krebszentrum der Welt, das Memorial Sloan-Kettering (www.mskcc.org/cancer-care/herb/artemisia-annua) attestiert dieser Pflanze deutliche krebshemmende Eigenschaften in vitro.
Grundsätzlich kann jede Krebsart mit Artemisia Annua behandelt werden. Da es praktisch noch keine klinischen Studien gibt, kann über die Erfolgsrate noch wenig gesagt werden. Leider kostet eine solche Studie zwischen einer und zehn Millionen Franken, darum ist außer der Pharmaindustrie, die natürlich kein Interesse daran hat, kaum jemand in der Lage, eine solche durchzuführen.
Artemisia und virale Infektionen / AIDS
Unter den geheilten Malaria-Patienten gab es auch solche, die zusätzlich an AIDS erkrankt waren und auch diese Krankheit wurde in vielen Fällen gebessert oder geheilt. Unterdessen gibt es deutliche Hinweise, dass Artemisia in der Lage ist, Viren zu bekämpfen, besonders im Anfangsstadium einer Krankheit. Die folgenden Studien befassen sich mit den antiviralen Eigenschaften von Artemisia Annua:
ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16902856
cid.oxfordjournals.org/content/47/6/804.ful
Artemisia bei Bakterien
Artemisia scheint auch gegen Bakterien zu helfen. Es liegen erste Nachweise einer Wirkung vor, die Datenlage ist aber noch dünn. Es gibt Beobachtungen von antibakteriellen Eigenschaften in vitro an grampositiven und gramnegativen Bakterien. Etwas besser ist die Datenlage bei der Leishmaniose und der afrikanischen Schlafkrankheit, die von Protozoen verursacht werden, welche bei uns in Europa aber keine Rolle spielen.
Während man teilweise erklären kann, wie Artemisia gegen Malaria oder Krebs wirkt, sind noch weitgehend unbekannt, welche Mechanismen für die antivirale und antibakterielle Wirkung von Artemisia verantwortlich sind. Bislang können wir nicht sagen, weshalb Artemisia wirkt, aber wir können beobachten und wissenschaftlich festhalten, dass es wirkt!
Artemisia bei Grippe
Gemäß vielen Erfahrungen lässt sich Artemisia Annua erfolgreich bei Grippe und Erkältungen einsetzen. Wenn man bei den ersten Anzeichen einer Grippe oder Erkältung reichlich Artemisiapulver zu sich nimmt, bestehen gute Chancen, dass man sich am nächsten Tag wieder völlig gesund fühlt. Dies ist sehr ermutigend, auch wenn dazu erst wenige wissenschaftliche Grundlagen bestehen.
Artemisia bei Hautkrebs
Es gibt verschiedene Meldungen, dass Patienten ihre bereits vereinbarten OP-Termine wieder absagen konnten, nachdem sie einen weißen Hautkrebs oder ein auffälliges Muttermal mit Artemisia-Salbe eingerieben hatten und/oder Artemisiapulver einnahmen. Die verdächtigen Stellen fielen wie eine Kruste ab oder bildeten sich so weit zurück, dass sie von den Hautärzten nicht mehr gefunden werden konnten. Diese Rückmeldungen sind sehr, sehr ermutigend. Man kann in diesen Fällen von einer kompletten Heilung sprechen.
Artemisia bei Neurodermitis
Ebenfalls gute Erfahrungen werden mit einer Artemisia-Salbe bei Neurodermitis, vorwiegend bei Kindern, gemacht. Sie wirkt nicht bei allen gleich gut, aber oftmals tritt rasch eine Besserung ein, die vor allem auch von Dauer ist.
Dosierung und Nebenwirkungen
Bei den ersten Anzeichen einer Grippe:
täglich 4 × 1,2 g Artemisiapulver einzunehmen, z. B. in Form von Kapseln.
Bei Krebs täglich 4 × 1,2 g Artemisiapulver einnehmen. Jeden Monat 1 Woche pausieren.
Beim Besuch von Malaria-Gebieten:
1 Tag vor Reisebeginn bis 20 Tage nach Ende der Reise jeden Tag 3 × 1,2 g Artemisiapulver einnehmen.
Wichtig ist, Artemisia Annua außerhalb der Mahlzeiten einzunehmen, d.h. 30 Minuten bis 1 Stunde vor dem Essen.
Dauer der Einnahme: Artemisia eignet sich nicht zur präventiven Einnahme und sollte im Normalfall (z. B. bei einer Grippe) nicht länger als 2 Wochen eingenommen werden.
Nebenwirkungen sind keine bekannt. Die einzigen Kontraindikationen sind Magengeschwüre und Magenübersäuerung.
Bei folgenden Krankheiten kann Artemisia Annua (Pulver, Kapseln) eine vorbeugende oder heilende Wirkung haben:
Virale Infektionen
Bakterielle Infektionen
Fieber / Grippe
Diverse Arten von Krebs
Aphten
Malaria
Entzündungen
Divertikulitis
Hirnentzündung
AIDS
Herpex simplex (Fieberbläschen)
Artemisia-Creme
Da wir von einer antibakteriellen, antiviralen und auch fungiziden Wirkung von Artemisia Annua ausgehen, muss auch eine Artemisia-Salbe bei Hautkrankheiten eine Wirkung entfalten. Dies ist gemäß den Berichten von zahlreichen Anwendern tatsächlich der Fall.
Bei folgenden Hautkrankheiten kann Artemisia Salbe eingesetzt werden:
Akne vulgaris
Analfissuren
Aphten
Ekzeme
Hämorrhoiden
Hautinfektionen
Hautpilz
Herpex simplex (Fieberbläschen)
Juckreiz bei Insektenstichen
Offene Wunden
Psoriasis
Rosacea im Gesicht
Warzen
